Onychogryphosis.
Tafel 123, Fig. 202.

Onychogryphosis
Durch den Druck des Schuhwerks, zuweilen auch durch chronische Entzündungen des Nagelbettes kommt hauptsächlich an der großen Zehe, seltener an den anderen Zehen, bei älteren Leuten eine Formveränderung der Nagelsubstanz zu stände, die sehr verschiedene Grade erreichen kann. In leichteren Fällen wird der Nagel durch eine weiche Hornmasse lediglich vom Nagelbett abgehoben (Fig. 83), in schwereren dagegen zeigt der stark verdickte Nagel eine dunkle Verfärbung, Längs- oder Querstreifung, wächst senkrecht in die Höhe oder nach der Seite und nimmt Krallen- oder Schneckenform an (Fig. 202).
Die
Diagnose ist ohne jede Schwierigkeit zu stellen.
Therapeutisch wäre zunächst zu versuchen, die Hornmassen durch Mazerationsmittel, wie protrahierte Bäder, Kalilauge, Salizylpflastermull oder Verbände mit Schmierseife zu erweichen und dann mechanisch zu entfernen; darnach wendet man Teer- oder Salizylpflasterverbände an, um die Neubildung der Horn-substanz zu verhüten, respektive in gewissen Grenzen zu halten. Die chirurgische Entfernung des Nagelbettes ist nur im äußersten Notfall vorzunehmen, da das Fehlen des Nagels gerade an der großen Zehe sehr unangenehm empfunden wird.
Anm. 202. Moulage der Freiburger dermatologischen Klinik (Johnsen).