Myiasis linearis.
Tafel 123, Fig. 201.

Myasis linearis
Das unter dem Namen Myiasis linearis, Creeping disease oder Hautmaulwurf beschriebene sehr eigenartige Krankheitsbild entsteht durch die Wanderung eines Parasiten - wahrscheinlich einer Gastrophilus- oder Östridenlarve - in der Epidermis. Das Tier gräbt lange, gerade, zickzackförmige, auch bogenförmige, oft sich kreuzende, aber nie verzweigte Gänge, die an der Stelle, wo der Parasit sitzt, sehr stark jucken und einen entzündlich geröteten Hof zeigen; im übrigen erscheinen die Gänge, die in 24 Stunden um 1 - 15 cm verlängert werden, als feine rote Linien, die allmählich abblassen (Fig. 201). Das Leiden ist in einzelnen Gegenden Rußlands häufig, kommt aber auch bei uns vor.
Die
Diagnose ist sehr leicht zu stellen; die
Therapie besteht im Ausgraben des Tieres oder in der Exzision der Hautstelle, an welcher der Parasit sich gerade befindet, doch muß man ein größeres Hautstück herausschneiden, um sicher zu sein, daß die Larve mit entfernt ist.
Anm. 201. Moulage der Klinik Finger in Wien (Dr. Henning).