Miliaria rubra (Sudamina).
Tafel 8, Fig. 14.

Miliaria rubra (Sudamina)
Durch starke Schweißausbrüche, besonders in der warmen Jahreszeit oder bei fieberhaften Erkrankungen, wird hauptsächlich an der Beugeseite der Extremitäten oder am Rumpf eine Eruption kleiner bis hirsekorngroßer Papelchen verursacht, die an ihrer Spitze ein Bläschen mit klarem Inhalt aufweisen - Miliaria rubra oder Sudamina. Bekommt der Bläscheninhalt durch Zelleneinwanderung eine weißlich trübe Färbung, so entsteht das Bild der Miliaria alba. Die oft mit starkem Jucken einhergehende, sehr oberflächliche Erkrankung, deren Zusammenhang mit den Schweißdrüsen nicht allgemein anerkannt ist, pflegt in wenigen Tagen vollständig abzuheilen, sofern nicht durch Kratzen oder durch Fortdauer der irritierenden Einwirkung des Schweißes Umwandlung in Ekzem, von dem die ursprüngliche Erkrankung abzugrenzen ist, eintritt. Ob die in den Effloreszenzen der Miliaria rubra vorkommenden Staphylokokkenarten als Erreger der Krankheit auf der durch Schweiß macerierten Epidermis anzusehen sind, ist noch nicht sicher erwiesen.
Die
Diagnose der Miliaria rubra ist aus dem typischen Krankheitsbild und dem raschen Ablauf unter Berücksichtigung vorangegangenen starken Schwitzens leicht zu stellen; die
Prognose ist durchaus günstig.
Die
Therapie hat für die Entfernung irritierender Schweißreste durch Waschungen mit indifferenten Lösungen - physiologische Kochsalzlösung, Borsäurelösung, 3% ig, l%ige Resorzinlösung etc. - zu sorgen; noch rascher wirken Abwaschungen mit 90 % igem Alkohol, dem 1 % Resorcin, Ichthyol oder 1/4 % Thymol zugesetzt sind. Unter Puder tritt dann in wenigen Tagen Heilung ein.
Anm. 14. Moulage der Neisserschen Klinik in Breslau (Kröner).