Pityriasis rubra pilaris.
Tafel 57, Fig. 94.

Pityriasis rubra pilaris.
Eine außerordentlich chronische, aber gutartige Erkrankung, im Gegensatz zum Liehen ruber acuminatus, mit dem sie vielfach identifiziert wird, stellt die Pityriasis rubra pilaris dar, bei welcher unter mäßigen Entzündungserscheinungen sich an den Follikeln kleine abgeschnittene, vielfach zentral gedellte und von einem Haar durchbohrte weiße bis graue Hornkegelchen bilden, und zwar am stärksten am Handrücken, an Armen und Beinen und am Rumpfe; vielfach konfluieren die Knötchen und verleihen der Haut eine reibeisenartige Beschaffenheit. Stellenweise kann die Zusammensetzung aus Follikeln gar nicht mehr erkennbar sein, so daß ein psoriasisähnliches Aussehen zu stande kommt. Handteller und Fußsohlen zeigen Verdickung der Epidermis und Hautfalten; Beteiligung der Nägel ist in hochgradigen Fällen vorhanden. Die Intensität der Entzündung schwankt in beträchtlichen Grenzen. In typischen Fällen wird die Diagnose der ungemein seltenen Erkrankung aus den weißen Hornkegelchen und aus ihrer Lokalisation unschwer zu stellen sein. Die Prognose ist günstig. Die Therapie wird in Bäderbehandlung, Chrysarobin-, Teer- oder Pyrogallusanwendung zu bestehen haben; Arsenbehandlung ist, im Gegensatz zum Lichen, erfolglos.
Anm. 94. Moulage des Dr. Bayet in Brüssel.