Pityriasis versicolor.
Tafel 47.

Pityriasis versicolor.
In erster Linie bei solchen Personen, welche stark transpirieren, infolgedessen besonders häufig bei Phthisikern, finden wir teils in Gestalt kleiner gelber bis braungelber Flecken, teils in größeren konfluierenden Flächen angeordnet, die durch Einwanderung des Mikrosporon furfur in die Oberhaut bedingte Erkrankung:
Pityriasis versicolor (Fig. 76). Die einzelnen Flecken von der Farbe des Milchkaffees sitzen sehr oberflächlich, zeigen nur geringe Erhabenheit und selten leichte Rötung am Rande; die kleienförmige Schuppung tritt ganz besonders beim Darüberstreichen hervor, größere Schuppen fehlen. Beim Abkratzen kann man die gesamte erkrankte Hornschicht in Form eines dünnen Häutchens herunterziehen, worauf die fast normale Haut sichtbar wird. Hauptsächlich ist die Affektion am Rumpfe lokalisiert, sie geht gelegentlich auf die Extremitäten sowie auf den Hals über, dagegen sind Gesicht, Handteller und Fußsohlen stets frei. Subjektive Beschwerden fehlen in der Regel gänzlich, so daß die Erkrankung häufig unbemerkt bleibt.
Die
Diagnose ist ohne Schwierigkeit aus der gelben Farbe, aus der Lokalisation, sowie aus der Möglichkeit, die Flecke abzukratzen, zu stellen und wird durch den mikroskopischen Befund des Mycelnetzes mit zahlreichen gehäuften, hellglänzenden Sporen gesichert. Die
Prognose ist günstig. Die
Therapie führt leicht zu einem vorübergehenden Erfolge, jedoch ist dauernde Heilung schwer zu erreichen. Alle antimykotischen Mittel werden mit Erfolg angewendet, ferner Einreibungen mit Schmierseife, Einpinselungen mit Seifenspiritus, eventuell mit 1 % Naphtholzusatz, Seifenbäder mit nachfolgenden Sublimatwaschungen, Naphthol-salben etc. Die besten Erfolge haben wir mit der von Besnier empfohlenen zyklischen Einreibung einer Salbe, die 1-3% Resorzin und Salizylsäure, 5 -15 % Sulfur enthält, erzielt.
Anm. 76. Moulage der dermatologischen Abteilung des städt. Krankenhauses in Köln a. Rh. (Prof. Zinsser).