ROSER-EMMETs-Operation
Handelt es sich um tiefe, nicht geheilte Cervixrisse, und ist die angrenzende Cervixschleimhaut ektropioniert, so wird am besten die Plastik (Tracheloplastik), die ROSER-EMMETsche Operation vorgenommen.
Die plastische Operation ist bei tiefen Cervixspalten auch indiziert, wenn diese nicht mit Schleimhauteversion kompliziert sind, weil auch in diesem Falle schwere Störungen, Hypersekretion der Cervix, nervöse Erscheinungen, habituelles Abortieren (v. OLSHAUSEN) von ihnen ausgehen können.
Nach antiseptischer Vorbereitung wird die Portio nach unten gezogen, die vordere und hintere Lippe je mit einer Hakenzange gefaßt, der alte Riß bezw. Spalt angefrischt und mit einigen Knopfnähten vereinigt. Zwei kleine Risse werden, jeder einzeln, in dieser Weise versorgt; ist der eine weniger tief, so kann man ihn unberücksichtigt lassen und auf der anderen Seite die Plastik etwas ausgiebiger machen.
Die Anfrischung macht man am besten durch Präparation, nicht nach SÄNGER durch Spaltung; man bringt dabei ein gut Teil der eventuell stark geschwellten Schleimhaut zum Wegfall. Nach dieser kleinen Operation liegt die Kranke 5 Tage lang zu Bett. Die Suturen werden, wenn sie nicht aus Catgut, sondern, was überhaupt mehr zu empfehlen ist, aus Silk oder Draht bestanden, nach 8 Tagen entfernt, natürlich ohne daß man dazu die Portio hervorzieht.
Fig. 175. Roser-Emmetsche Operation. Der Cervixspalt befindet sich auf dej- rechten Seite (links im Bilde), die Portio ist mit 2 Hakenzangcn in den Introitus gezogen, eine 3. Hakenzangc ist an den Scheitel des bis in das Scheidengewölbe reichenden Spaltes eingesetzt. Ein Dilatatorium N. IV ist in den Uterus eingeführt. Der Spalt ist angefrischt und nahe dem Scheitel bereits eine Sutur gelegt. Frau R., 33 Jahre alt, hat 5mal geboren, operiert am 27. Aug. 1907.
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