Striae (distensae).
Tafel 88.

Stria distensae
Hauptsächlich bei Schwangeren, indessen nicht bei allen, sowie bei Fettsucht entstehen zumeist am Abdomen und an den Oberschenkeln, selten an anderen Hautstellen durch übermäßige Dehnung der Haut Veränderungen in Form von Streifen, die, meist parallel angeordnet, eine Länge von mehreren Zentimetern bei einer Breite von 2 -10 mm aufweisen. Die Farbe frischer Striae ist ein livides, helles Blau, während ältere reinweiß erscheinen, doch wechselt die Farbe auch je nach dem Einfallswinkel des Lichts (Fig. 145). Die Konsistenz der ziemlich scharf begrenzten Striae ist weicher als die der Umgebung - der tastende Finger hat die Empfindung des Einsinkens.
Außer den durch Überdehnung der Haut entstandenen Striae beobachtet man solche nach Typhus und anderen schweren Infektionskrankheiten; der Modus der Entstehung ist in diesen Fällen noch nicht aufgeklärt.
Im Laufe der Jahre können die Striae wohl weniger deutlich werden, doch verschwinden sie niemals.
Die
Diagnose bietet keinerlei Schwierigkeiten, besonders wenn man berücksichtigt, daß Striae nicht nur bei Gravidität und Obesitas auftreten.
Eine
Therapie gibt es nicht.
Anm. 145. Moulage der Freiburger dermatologischen Klinik (Vogelbacher).