Darmleiden.
Ein Priester, 45 Jahre alt, gibt an: "Seit mehr als 25 Iahren leide ich an hartnäckige Stuhlverstopfung und einige Jahre auch an Magenbeschwerden. Vor circa acht Jahren machte ich eine Kaltwasserkur durch. Dieselbe besserte wohl meinen Magen, aber die Verstopfung blieb. Im Jahre 1885 trat auch Nierenleiden mit überschüssiger Harnsäurebildung und Griesbildung ein, wogegen mir der Arzt eine Traubenkur und nach dieser eine zehntägige Kur mit Glaubersalz verordnete, welche Kuren jedoch einen recht heftigen Dickdarmkatarrh zur Folge hatten. Nachdem ich mich allen möglichen Kuren vergeblich unterzogen hatte, wurde nur erklärt, mein Leiden sei unheilbar und könne wohl gelindert, aber nicht geheilt werden. Es quälten mich Schlaflosigkeit, Mangel an Appetit, Müdigkeit, Schwere in den Beinen, Unlust zur Arbeit, Schmerz und Druck in der Nierengegend und hochgradige Stuhlverhaltung mit Ausblähung und Spannung des Unterleibes; die Füße waren stets kalt, der Kopf heiß, der übrige Körper leicht und stark schwitzend. - In diefem Zustande entschloß ich mich nun doch zum kalten Wasser, vor welchem man mich so sehr gewarnt hatten em Herrn wurde Folgendes verordnet:
Täglich ein Oberguß, ein Rückenguß, ein Sitzbad; dazu je nach Bedarf ein Halbbad, Knieguß, im Wasser gehen. Am durchgreifendsten aber hat der spanische Mantel gewirkt, der ihm ein lieber Freund geworden ist. Nach 12 wöchentlichem Kurgebrauche kam die Verdauung vollkommen in Ordnung ohne besondere Diät; der Ernährungszustand wurde vorzüglich, das Körpergewicht hatte um 13 Pfund zugenommen.
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