Das Rumpfreibebad

Fig. D.
Dieses wird in folgender Weise ausgeführt. Die Rumpfbadewanne, deren Gestalt man aus Fig. D ersieht, wird soweit mit Wasser gefüllt, dass dieses nur bis an die Hüften oder den Nabel reicht. Man gebrauche Wasser von 23—16° R. = 28—20° C, und nehme in der Wanne eine halbsitzende und halbliegende Stellung ein, wasche und reibe dann fortwährend kräftig mit einem rauhen Tuche (Jute, grobe Leinwand) den ganzen Unterleib vom Nabel abwärts und seitwärts. Dieses Waschen setze man bis zur vollständigen Abkühlung fort. Zuerst werden 5—10 Minuten genügen, später kann man die Bäder auch noch etwas länger ausdehnen. Bei sehr schwachen Leuten und Kindern sind dagegen schon einige Minuten ausreichend. Es ist sehr wichtig, dass Beine, Füsse und Oberkörper nicht mit abgekühlt werden, da dieselben gewöhnlich an Blutleere leiden; erstere kann man in eine wollene Decke einschlagen. Nach dem Rumpfreibebade muss Wiedererwärmung eintreten, was man am besten durch Bewegung im Freien erzielt; Schwerkranke und schwache Patienten mögen diese Wiedererwärmung durch gutes Zudecken im Bett zu erreichen suchen. Wenn die Erwärmung zu langsam erfolgt, empfiehlt sich das Anlegen einer Leibbinde (siehe Inserat).
Solche Rumpfreibebäder kann man des Tages ein- bis dreimal, je nach dem jedesmaligen Zustande des Kranken, nehmen. In vielen Fällen müssen sie durch Reibesitzbäder ersetzt oder mit diesen verbunden werden.