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III. ABSCHNITT. Die Krankheiten des Uterus.Kapitel XII. Endometritis, Metritis, Metropathia chronica, eigentümliche Formen und Folgezustände. Von Otto Küstner.
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Hypertrophie der Portio
Chronische Entzündung und Hypertrophie der Portio vaginalis beobachtet man beim Prolaps, bei tiefen Einrissen in der Portio und konsekutivem Cervixkatarrh. Im ersteren Falle handelt es sich um chronisches Oedem, seine Behandlung deckt sich mit der des Prolapses; über diejenigen Fälle, wo es sich um wirkliche entzündliche Infiltration handelt, vgl. oben.
Endlich gibt es eine angeborene Form der Hypertrophie der Portio. Sie ist selbst mittleren Grades recht selten. Dabei kann die Portio so lang wie die Vagina werden, so daß, während das Corpus uteri in seiner normalen Höhe im Becken bleibt, der äußere Muttermund in der Schamspalte stehen oder aus ihr heraustreten kann (angeborener Prolaps).
Diese Hypertrophie ist nicht bloß vom kosmetischen, sondern auch vom pathologischen Standpunkte aus einer Würdigung bedürftig. Daß die lange Portio beim Coitus störend sein kann, ist verständlich; man hört ausdrücklich dahin gehende Klagen von den Kranken. Bedenklicher noch ist der Umstand, daß die lange Portio die freie Beweglichkeit des Uterus hindert; er ist durch sie wie durch einen Pflock, welcher in der Scheide steckt, auf diese aufgenagelt. Dadurch wird das Spiel des Muskelapparates des Uterus illusorisch, das Organ wird in Retroversionsstellung gedrängt, schließlich durch die Bauchpresse in Retroflexion umgekippt. Aus dieser entwickelt sich um so eher Prolaps, als durch die lange Portio der Vulvaverschluß früher überwunden wird, als sonst.
Die Therapie besteht, mag konsekutive Retroversio oder Prolaps sich bereits eingestellt haben oder nicht, in einer operativen Verkürzung der Portio vaginalis. Damit hat die Kur zu beginnen. An diese kann sich je nach Bedürfnis die orthopädische Behandlung anschließen; oder man kombiniert mit ihr die geeignete Retrofiexions- bezw. Prolapsoperation. (vgl. Kap.VIII u. IX).
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Achtung! Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker. |
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23. 4. 1963 Der Arzt Mathe transplantiert in Paris erstmalig erfolgreich Knochenmark. |
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