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Krankheiten F-G. Von Sebastian Kneipp.
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Geburten.
Ein junges Weib hatte drei todte Kinder geboren; sie wurde darob sehr betrübt und ganz entmuthigt, zumal der Arzt erklärte, "sie werde nie ein Kind austragen können." Ich tröstete sie und machte ihr Hoffnung, falls sie sich bequemen wolle, Wasser Anwendungen vorzunehmen; ihre Natur werde so erstarken, gesunden, und wenn dieses eingetreten, habe sie weiter nichts zu fürchten. Dem trostlosen Weibe klang dieses wie frohe Botschaft.
Mit den leichtesten Abhärtungsübungen wurde begonnen; nach und nach gewöhnte sie sich an stärkere, abhärtende Wasseranwendungen, bis sie zuletzt bei Halb- und Ganzbädern stehen blieb. Innerhalb drei Jahren gebar sie dem erfreuten Vater drei gesunde, kräftige Kinder.
Eine Frau litt an Tvphus; sie hatte Kopfschmerzen zur Verzweiflung. Ihre Verwandten brachten sie aus der Stadt auf's Land, damit sie dorten ruhig sterben könne. Die arme Frau sollte zudem Mutter werden. Man fragte mich; ich rieth kurze Wickel an, die alsbald angewendet wurden. Das Kopfleiden ließ nach. Um sicher zu gehen, fragten die Angehörigen auch bei dem früher die Kranke behandelnden Arzte an, ob nicht vielleicht ein Wickel gute Dienste leisten würde. Dessen Verdikt lautete, der erste Wickel würde das Kind zu früh zur Welt bringen. Unterdessen waren bei Einlangung der Nachricht fataler Weise schon sechs Wickel genommen. Die Typhuskranke wurde selbst gesund und genas glücklich auch eines gesunden Kindleins.
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Achtung! Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker. |
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24. 4. 1899 Der Deutsche Bundesrat beschließt, Frauen zu den Staatsprüfungen der Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie zuzulassen. Das nötige Studium konnten sie jedoch erst vom Wintersemester 1908/09 an preußischen Universitäten ableisten, da sie erst zu diesem Zeitpunkt voll eingeschriebenes Mitglid werden konnten, so daß sie bis zu diesem Zeitpunkt im Ausland studieren mußten. |
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