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Krankheiten B. Von Sebastian Kneipp.
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Blasenleiden, nervöses.
Ein Lehrer berichtet: "Meine Krankheit wird von den Aerzten bezeichnet als "nervöser Reizzustand der Blase und des Unterleibes". Seit ungefähr 15 Jahren leide ich an Urinbeschwerden, bald mehr, bald weniger. Mit Beginn dieses Frühjahres stellte sich das Leiden wieder in besonders hohem Grade ein. Oft mußte ich in einer Nacht 15-20 Mal unter heftigem Drang den Harn lassen. In dem reichlichen Niederschlage fanden sich viele Salzkristalle, später auch Schleim. Dabei litt ich an hartnäckiger Stuhlverstopfung, Blähungen, oftmals, besonders Nachts, an heftigem Erzittern des Körpers, hauptsächlich des Unterleibes, verbunden mit Kältegefühl, zuweilen auch an nervösen Zuckungen in den Beinen. Vollständige Appetitlosigkeit und Schlaflosigkeit haben mich sehr geschwächt." Die Anwendungen waren folgende: 1) in jeder Nacht Ganzwaschung; 2) den einer. Tag einen kurzen Wickel, den andern ein in warmes Salzwasser getauchtes Hemd anziehen; 3) täglich eine Tasse Zinnkrautthee, worin 20 zerstoßene Wachholderbeeren mit abgesotten waren, trinken; so drei Wochen lang.
In kurzer Zeit stellten sich Schlaf und Appetit ein, und eine Krankheitserscheinung schwand nach der anderen. Nur blieb noch Mattigkeit und Schmerz in den Beinen zurück. Dagegen Folgendes:
1) früh ein Oberguß;
2) Nachmittags ein Knieguß; 3) manchmal ein Halbbad.
Die letzten Reste der Krankheit waren bald verschwunden.
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Achtung! Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker. |
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24. 4. 1899 Der Deutsche Bundesrat beschließt, Frauen zu den Staatsprüfungen der Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie zuzulassen. Das nötige Studium konnten sie jedoch erst vom Wintersemester 1908/09 an preußischen Universitäten ableisten, da sie erst zu diesem Zeitpunkt voll eingeschriebenes Mitglid werden konnten, so daß sie bis zu diesem Zeitpunkt im Ausland studieren mußten. |
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