Lichen pilaris.
Tafel 61, Fig. 102.

Lichen pilaris.
Hauptsächlich an den Streckseiten der Oberarme und Oberschenkel finden sich bei jugendlichen, im Alter der Pubertät stehenden Individuen follikuläre Keratosen, die man als Lichen pilaris bezeichnet und häufig der Ichthyosis als deren leichteste Form zuzählt. An den erwähnten Stellen finden sich die Follikel-öffnungen durch einen kleinen Hornpfropf verschlossen, bei dessen Abkratzen in der Regel ein zusammengerolltes Lanugohaar zutage tritt. Gelegentlich kommt es zu hyperämischen und entzündlichen Erscheinungen in der Umgebung der Follikel; nach Abstoßen der Schüppchen können kleinste narbenähnliche Dellen zurückbleiben. Die
Therapie der durchaus unschuldigen Affektion besteht in der Anwendung mazerierender Salben oder einfacher Fette, Waschungen mit Marmorseife und häufigen Bädern, wobei allerdings keine radikale Heilung eintritt, aber bei fortgesetztem Gebrauch der genannten Mittel die Erscheinungen, die nur in kosmetischer Beziehung störend wirken, zum Schwinden gebracht werden können.
Anm. 102. Moulage der Neisserschen Klinik in Breslau (Kröner).